Der barmherzige Vater sagte: Denn dieser, mein Sohn,
war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.
Lukas 15,24
Der Laetare-Sonntag trägt seinen Namen vom lateinischen „laetare“ – „freue dich“ und ist bereits ein kleiner Lichtblick in der Fastenzeit und eine Einladung, auf die Freude der Auferstehung hinzuleben. Inmitten der Fastenzeit sind wir eingeladen, einen Moment der Freude und der Hoffnung zu erleben, weil die Osterfreude nicht mehr fern ist.
„Freue dich, Stadt Jerusalem!“ So beginnt der Eingangsvers des Laetare-Sonntags. Diese Freude ist nicht bloß ein oberflächliches Gefühl, sondern die tiefe Freude des Glaubens, eines Glaubens, der uns zu Sehenden macht, zu Menschen, die durch die Dinge hindurch Gott als Licht und Leben und Heil erfahren.
An diesem Sonntag stehen zwei Evangelien zur Auswahl. Im Evangelium, das von der Heilung des Blindgeborenen erzählt (Joh 9,1-41), wird die Erlösung, die Jesus bringt, in den Vordergrund gestellt. Jesus öffnet die Augen des Blinden und schenkt ihm nicht nur das Augenlicht, sondern das Licht der Welt, sich selbst, und damit ein neues Leben. Der Blindgeborene ist nicht nur ein Sehender geworden, sondern auch ein Glaubender. Das Entscheidende des heutigen Evangeliums ist ja nicht: „Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen“ (Joh 9, 7b), sondern: „Er sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder.“ (Joh 9, 38). Dies ist die eigentliche Blindenheilung! Und diese Heilung bietet Gott jedem von uns an!
Diakon Armin Dorfmüller